Im letzten Beitrag habe ich über meinen „Werdegang“ in der Nachfalterfotografie berichtet. Dabei habe ich erwähnt, dass dazu eine UV-Lampe benötigt wird.
Soweit ich weiss haben sich bei den Fachleuten zwei unterschiedliche Fangmethoden etabliert. Einmal die wirklichen Fallen, die Abends aufgestellt und in den frühen Morgenstunden überprüft werden. Die Falter werden mittels UV-Lampen angelockt und fallen dann über einen Trichter in einen Behälter aus dem sie nicht mehr wegfliegen können. Der Behälter ist z.B. mit Eierkartons ausgelegt, dort setzen sich die Falter dann ab. Am frühen Morgen können sie dann gezählt oder eben auch umplatziert und fotografiert werden.

Dann gibt es die Leuchttürme, da wird ein Zylinder aus einem engmaschigen Netz mit einer UV-Lampe drin aufgestellt. Das Netz wird von der Lampe angestrahlt und zieht die Falter an, sie setzen sich darauf ab. Sie werden dann direkt auf dem Netz bestimmt und gezählt oder eben fotografiert.
Über einen Kontakt auf Instagram, erhielt ich guten Input für das Locken und Fotografieren mit dem Leuchtturm.
Ein kompletter Leuchtturm aus dem Entomoligiebedarf ist je nach Ausführung nicht ganz billig. Er besteht aus einer UV-Lampe, die es in verschiedenen Ausführungen/Leistungen gibt, dem Netz und einem passenden Ständer.
Da ich keine Ahnung hatte, ob und wie das Anlocken und das „Handling“ mit den Faltern funktioniert, hatte ich beschlossen etwas moderat einzusteigen.
Das heisst, ich habe mir im Onlinehandel eine UV-Insektenfalle und eine Moskitonetz zu einem sehr moderaten Preis besorgt. Da die Falter trotz Netz zur Lampe gelangen können muss diese „entschärft“ werden bevor damit Falter angelockt werden können.

Unter den Schutzgittern haben diese Fallen ein zweites, elektrisch aufgeladenes Gitter, das die Insekten beim Kontakt verbrennt. Dieses Gitter muss entfernt oder vom elektrischen Anschluss getrennt werden, dann ist die Lampe „lichtfangtauglich“.
Das Moskitonetz habe ich über ein hohes Stativ gehängt und darunter darunter die Lampe befestigt. Mit dieser Ausführung war ich sehr günstig unterwegs, aber auf einen 230V Anschluss angewiesen.

Da die Falter oft auch am Boden landen, habe ich ein Tuch unter dem „Turm“, so sehe ich sie und trete nicht drauf. Und es erlaubt mir einen etwas besseren „Abschluss“ des Netzes, damit die Falter nicht so leicht darunter gelangen können. Dort passiert ihnen zwar nichts, aber ich kann sie da nicht fotografieren.
Über das Fotografieren selber habe ich in meinem letzten Beitrag schon ein paar Bemerkungen gemacht.
Hier noch eine kleine Zusammenfassung meiner anfänglichen Ausrüstung:
– Kamera mit Systemblitz und Eigenbaudiffuser
– Stativ mit Pflanzenklammer
– Plastikbecher zum Umplatzieren der Falter

Das Umplatzieren der Falter in einem Gefäss hat sich gar nicht bewährt. Da bin ich rasch dazu übergegangen, sie direkt mit einem Blatt vom Netz zu nehmen und dieses in die Pflanzenklammer einzuspannen.
Auch schon erwähnt habe ich, dass ich schon nach kurzer Zeit einen Hintergrund eingesetzt habe, um Bilder mit komplett schwarzem Hintergrund zu vermeiden. In einem zweiten Schritt habe ich den Hintergrund dann zusätzlich mit einem zweiten Blitz im Slave-Mode ausgeleuchtet. So wird dieser auf den Bildern noch heller dargestellt.
Auch das Fokussieren war zu Beginn problematisch, wenn der Falter im Halbdunkel waren hat die Kamera das nicht geschafft.
Da habe ich dann auf einen gekauften Diffuser mit eingebautem Hilfslicht gewechselt. Damit kann ich nun problemlos fokussieren.
Mit diesen Aufnahmedaten fotografiere ich meist:
Aufnahmemodus: Manuell
Verschlusszeit: 1/250s
Blende: f/18
ISO: 250
Kamerablitz: TTL (Master-Modus)
Hintergrundblitz: TTL (Slave-Modus)
Die Lichtsituation bleibt insgesamt recht konstant. Die korrekte Belichtung der Bilder steuert die Kamera über die Blitzleistung.
Nachdem sich diese Ausrüstung und das Handling mit den Faltern bewährt hat, habe ich in der zweiten Saison eine 12V UV-Lampe und eine Batterie gekauft. Damit bin ich nicht mehr auf einen Stromanschluss angewiesen und so flexibler in der Standortwahl.
Im Feld sieht das dann so aus:

Für die kommende Saison habe ich mir nun doch noch ein zylindrisches Netz vom Entomologiebedarf gekauft.
Dieses hat von oben bis unten den gleichen Durchmesser und gibt mir einen viel besseren Zugang zum Netz, auch im oberen Bereich. Zusätzlich erhoffe ich mir, dass das Handling mit dem Netz insgesamt einfacher ist.
Wenn ich Nachts zusammenräume und das Licht abschalte, brauchen die Falter einige Zeit, bis sie vom Netz wegfliegen. Zu Hause kann ich einfach abschalten und den „Turm“ stehen lassen, bis am Morgen sind alle Falter weg. Draussen in der Natur möchte ich meine Ausrüstung nicht unbewacht stehen lassen. Also muss ich die Falter abschütteln, dafür ist das lange Moskitonetz sehr unhandlich. Mit dem zylindrischen Netz mit den beiden Metallringen sollte dies einfacher gehen.

Im Auslieferzustand ist der Ständer mit einem Erdspiess ausgerüstet. Auf halbwegs befestigten Strassen und Plätzen kann ich den aber nicht einstecken. Also habe ich den Ständer mit einem Fuss ergänzt, der nun auch noch Nivellierschrauben erhalten soll, damit ich ihn senkrecht ausrichten kann. Angedacht ist auch noch etwas wie eine Bodenplatte, damit auch hier möglichst wenige Falter in der Turm gelangen können.
Mit diesem Equipment hoffe ich nun auf eine weitere spannende Saison.