Pilze und ihre Wirkung

Ein schöner Herbsttag beginnt. Der Morgen ist kalt, die Wiesen sind mit einem Reif überzogen, der nun von der aufgehenden Sonne langsam schwindet. Die Wälder haben schon begonnen sich zu verfärben. Was liegt da näher als ein Spaziergang im Wald und nach Pilzen Ausschau zu halten. Trotz der tollen Rahmenbedingungen gestaltet sich die Pilzsuche schwierig. Aber hie und da gibt es dann doch einen kleinen Lichtblick.

Achtung, wer jetzt denkt, dass dies ein Beitrag wird mit Pilznamen und viel Hintergrundwissen, den muss ich enttäuschen. Was die Pilze betrifft, bin ich ein absoluter Laie und kenne nur ein paar wenige Arten. Genau diese kommen in dem Beitrag aber nicht vor…

Der erste Fund, ein kleiner Pilz auf einem Wurzelstock in der wärmenden Herbstsonne

Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.5, 1/125s, ISO 500

An anderer Stelle stosse ich auf eine ganze Pilzkolonie, wieder auf einem vermodernden Baumstumpf. Das sind so viele, dass es mir schwerfällt, überhaupt einen geeigneten Ausschnitt zu finden.

Ab Stativ: 150-600mm (300mm) mit Zwischenringen, F10, 0.6s, ISO 200

Die gleiche Gruppe aus einer anderen Perspektive:

Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/3.2, 1/160s, ISO1250

Etwas abseits stehen dann diese beiden Exemplare:

Ab Bohnensack: 105mm Makro, F/4, 1/8s, ISO100

Ein weiteres Exemplar, das ich mit zwei kleinen Blitzen etwas ausgeleuchte:

Ab Bohnensack: 105mm Makro, F/5, 1/10s, ISO 100, Blitz

Hier dann noch ein kleiner Einblick in die „reale“ Welt:

Making of…

Ein Blitz erhellt den Pilz von unten. Mit dem anderen leuchte ich ihn während der Aufnahme von oben aus (von Hand).

Wenn ich mit Kamera und Makroobjektiv schon im Wald unterwegs bin, dann darf etwas Moos nicht fehlen. Auch hier kenne ich mich mit den unterschiedlichen Arten überhaupt nicht aus und geniesse einfach die versteckte Schönheit dieser kleinen Pflanzen.

Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.5, 1/160s, ISO 500
Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.8, 1/160s, ISO 640

So nun aber weiter, der Titel dieses Beitrages verspricht ja noch mehr. Obwohl ich wie gesagt ein Laie bin was Pilze betrifft, habe ich schon davon gehört, dass es Sorten gibt, die bei der Einnahme eine wahrnehmungs- oder bewusstseinserweiternde Wirkung haben können.

Vielleicht entfalten gewisse Pilze diese Wirkung auch schon, wenn man sich lange genug in deren Nähe aufhält. Wie auch immer, ich habe also die Farben, Formen, Düfte und Geräusche des Waldes in dem wunderschönen Herbstlicht auf mich wirken lassen und diese „erweiterte Wahrnehmung“ in die folgenden Bilder einfliessen lassen.

Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/5.6, 1/80s, ISO 400
Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.5, 1/100s, ISO 400
Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.5, 1/800s, ISO 400
Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.5, 1/400s, ISO 400
Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/6.3, 1/50s, ISO 320

Also irgendeine Wirkung müssen die Pilze schon entfaltet haben. Zumindest hätte das wohl jeder sofort unterschrieben, der mich bei den Aufnahmen gesehen hätte. Zum Glück war nur unser Hund dabei und der sieht das mittlerweile gelassen, wenn ich mich irgendwo – mit der Kamera in der Hand – robbend durch die Vegetation bewege.

Zum Schluss noch ein kleines Highlight aus der lokalen Vegetation. Erst zum zweiten Mal sehe ich hier in Seewen auf einem meiner Spaziergänge und Fototouren den Fransenenzian blühen. Hier sogar noch mit einem Besucher, ich tippe auf eine Weichwanze, die ich aber bislang noch nicht näher bestimmen konnte.

Freihandaufnahme: 105mm Makro, F/4.5, 1/200s, ISO 1000

This Post Has 2 Comments

  1. Hoi Markus

    Tolle Aufnahmen sind das. Bild 1 gefällt mir dabei von den Pilzaufnahmen am besten. Da hat durch die sanften Farbverläufe was verträumtes an sich. Beim Bild 2 stört mich allerdings der helle Fleck auf der rechten Seite. Da wird der Blick immer wieder hingezogen.

    Die Moosaufnahmen 1 und 2 gefallen mir auch sehr gut. Auch hier ein toller Hintergrund und sanfte Farbverläufe.

    Die Farne 1 und 2 finde ich auch stark. Hier habe ich aber den Verdacht, dass die bewusstseinserweiternde Wirkung bei Fotografen zugeschlagen hat. 😀 Wie anders soll ich das „Gewusel“ sonst erklären? Das sieht einfach stark aus und da würde mich schon interessieren, wie Du das realisiert hast.

    Ich glaube Leo’s Gelassenheit ist nur vorgetäuscht, denn der wurde ja von klein auf mit dem merkwürdigen Fotografen konfrontiert. Ist er Dich bei Dir oder hält er Abstand? Im letzteren Fall will er dann nicht mit Dir in Verbindung gebracht werden. 🤣

    Alles in allem hat sich Deine Robberei aber gelohnt.

    Gruss
    Jörg

  2. Hoi Jörg
    Herzlichen Dank, freut mich dass dir die Bilder gefallen.
    Beim Bild 2 habe ich ins Gegenlicht fotografiert, das heisst ich musste die dunkeln Bereiche recht dunkel lassen, damit nichts überbelichtet ist.
    So musste ich die Tiefen danach recht stark anheben. Die hellen Bereiche habe ich dann abgedunkelt soweit es ging das war aber eben begrenzt. Mit den neuen Maskierfunktionen in Lightroom könnte ich das ev. etwas mehr herausholen. Ich werde das gelegentlich mal angehen.
    Die Farnbilder sind relativ einfach zu realisieren. Du brauchts einfach ein paar Farnblätter, die übereinander stehen und idealerweise noch vor einem Hintergrund mit hellen Lichtflecken stehen. Dann gehst du recht nah ans unterste Blatt und stellst auf eines das irgendwo in der Mitte liegt scharf. Also du fotografierst quasi durch die unteren Blätter auf ein darüberliegendes. Offene Blende und manueller Fokus.
    Leo ist recht schmerzfrei was das Verhalten seiner Menschen betrifft. Es sind ja Menschen und dies entschuldigt ja schon recht viel. Er hat uns antrainiert, dass wir ihm in gewissen Situationen Futter geben. Solange wir das zuverlässig tun lässt er uns viel Freiheit.
    Gruss
    Markus

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